Mission mit Geschichte
Im Bereich orthopädischer Exoprothesen sind wir seit Jahren Markenführer.
Das ist schön. Markenführer zu werden, war trotzdem nie unser vorrangiges Ziel.
Paul war der beste Freund unseres Großvaters. Sie kannten sich seit der ersten Klasse Volksschule und wuchsen miteinander auf. Sie teilten sich das Jausenbrot. Lernten miteinander, verbrachten jede Minute ihrer Freizeit zusammen und lernten in einer Buchdruckerei. Sie lachten gemeinsam. Sie weinten gemeinsam. Sie halfen einander. Und teilten ihre brennende Begeisterung für Tischtennis.
Tischtennis war ihre große Leidenschaft, für Tischtennis verzichteten sie auf alles andere. Sie gingen täglich trainieren, feilten an ihrer Kondition, verfeinerten ihre Technik, sprinteten nach jedem Ball und wurden Klubmeister, Bezirksmeister und Landesmeister. Als Paul aus dem Krieg heimkehrte, fehlten ihm das rechte Bein und der rechte Unterarm.
Ein Jahr später kehrte unser Großvater zurück. Drei Jahre russische Gefangenschaft hatten ihn gezeichnet, aber körperlich weitgehend unversehrt belassen.
Er hatte zwei gesunde Beine, zwei gesunde Hände, einen kreativen Verstand und zwei Visionen: ein Bein und einen Unterarm für Paul!
Er entwarf Skizzen und Pläne. Besprach sich mit Ärzten, Handwerkern und Technikern. Und fertigte mit dem Geld, das er sich in einer Druckerei der Alliierten verdiente, erste Prototypen an. Einfache Prothesen, die er gemeinsam mit Paul immer weiter verfeinerte, durch Gewichte individuell angepasst werden konnten, das Körpergewicht ausglichen und so komfortabel wie nur möglich zu tragen waren.
Im Sommer 1949 heiratete unser Großvater unsere Großmutter und Paul seine Magda. Es war eine Doppelhochzeit.
Am Nachmittag spielten mein Großvater und Paul Tischtennis.